Fragen zur Bieterrunde

Was ist die Bieterrunde?

Die Bieterrunde ist ein Verfahren, um die Finanzierungszusage der einzelnen SoLaWiS-Mitglieder am Budget für das gesamte kommende Jahr einzuholen. Jeder der im nächsten Jahr dabei sein will muss hier ein verbindliches Gebot abgeben. Am Ende muss in Summe das voraussichtliche Budget des nächsten Jahres erreicht sein. Die Beweggründe für diese Methode und wie die Bieterrunde im Detail abläuft wird in den nachfolgenden Fragen beantwortet.

Warum nutzt ihr ein Bieterrunden-System?

Die Solidarische Landwirtschaft finanziert nicht einzelne käufliche Produkte, sondern verantwortet eine ganzheitliche Produktion und trägt damit dazu bei die Existenz des Hofes und der dort Beschäftigten zu sichern. Durch die Offenlegung und die Mitbestimmung des Budgets kann die Gemeinschaft eine verantwortungsvolle Landwirtschaft nicht nur ermöglichen, sondern diese mitgestalten. Zudem geht es darum, ein Gefühl für den Wert fairer und nachhaltiger Lebensmittelproduktion zu bekommen und damit einen verantwortungsbewussten Umgang zu pflegen. Das solidarische Prinzip wird nicht nur gegenüber dem Hof praktiziert, sondern auch durch finanziellen Ausgleich unter den Mitgliedern (siehe nächste Frage). Dies wird durch individuelle Gebote an der Bieterrunde erreicht.

Wie läuft die Bieterrunde ab?

Zu Beginn der Bieterrunde wird die Jahresbudgetplanung vorgestellt und das Jahresbudget festgelegt. Dabei wird ggf. über Budgetvarianten abgestimmt. Danach geht es darum die Finanzierungszusage für dieses Budget zu erreichen. Dazu erhält jedes SoLaWiS-Mitglied nummerierte Zettel, mit denen die individuellen Gebote abgegeben werden. Dabei können die Gebote sich an dem Richtwert orientieren oder auch darüber oder darunter liegen. Die abgegebenen Gebote aller SoLaWiS-Mitglieder werden anschließend addiert. Die Summe muss den zu erbringenden Betrag erreichen. Sollte dies nicht der Fall sein, ist eine zweite Gebotsrunde erforderlich. Es wird so lange geboten, bis der angestrebte Betrag erreicht wird.

Die SoLaWiS finanziert den Reyerhof nur zu einem bestimmten Anteil. Wie wird das bei der Budget-Berechnung beachtet?

Von den Ausgaben, die der Reyerhof im nächsten Jahr voraussichtlich haben wird – dabei werden alle Ausgaben berücksichtigt – werden seine Einnahmen abgezogen. Die größte Rolle bei den Einnahmen spielt der Hofladen, über den der Reyerhof die Produkte verkauft, die nicht an die SoLaWiS gehen. Auf diese Weise hat man also im Endeffekt den Kostenanteil, den die Produktion des SoLaWiS-Gemüses ausmacht. Eine detaillierte Auflistung der Ausgaben und Einnahmen findest du auf der Übersicht des Budgets, das du gewöhnlich mit deiner Einladung zur Bieterrunde erhältst.

Wenn ich bei der Bieterrunde zwei Anteile angebe: Gilt der gebotene Betrag pro Anteil oder für die Anteile zusammen?

Für die Anteile zusammen! Die Gebote werden einfach zusammengezählt, es wird nichts mehr multipliziert, hochgerechnet etc.!

Entspricht mein abgegebenes Gebot dem Monats- oder Jahresbeitrag, den ich leiste?

Wir schreiben den Monatsbeitrag auf den Bieterzettel, auch wenn wir verbindliche Zusagen für ein ganzes Jahr machen. Wir haben uns dafür entschieden, da wir es gewohnt sind, unser Ausgaben monatlich zu betrachten (Ausgaben für Essen, Miete,…) und es so für jeden einfacher fällt, sich und seine finanziellen Möglichkeiten selbst einzuschätzen.