Fragen zur Bieterrunde

Was ist die Bieterrunde?

Die Bieterrunde ist ein Verfahren, um die Finanzierungszusage der einzelnen SoLaWiS-Mitglieder am Budget für das gesamte kommende Jahr einzuholen. Jeder der im nächsten Jahr dabei sein will muss hier ein verbindliches Gebot abgeben. Am Ende muss in Summe das voraussichtliche Budget des nächsten Jahres erreicht sein. Die Beweggründe für diese Methode und wie die Bieterrunde im Detail abläuft wird in den nachfolgenden Fragen beantwortet.

Warum nutzt ihr ein Bieterrunden-System?

Die Solidarische Landwirtschaft finanziert nicht einzelne käufliche Produkte, sondern verantwortet eine ganzheitliche Produktion und trägt damit dazu bei die Existenz des Hofes und der dort Beschäftigten zu sichern. Durch die Offenlegung und die Mitbestimmung des Budgets kann die Gemeinschaft eine verantwortungsvolle Landwirtschaft nicht nur ermöglichen, sondern diese mitgestalten. Zudem geht es darum, ein Gefühl für den Wert fairer und nachhaltiger Lebensmittelproduktion zu bekommen und damit einen verantwortungsbewussten Umgang zu pflegen. Das solidarische Prinzip wird nicht nur gegenüber dem Hof praktiziert, sondern auch durch finanziellen Ausgleich unter den Mitgliedern (siehe nächste Frage). Dies wird durch individuelle Gebote an der Bieterrunde erreicht.

Wie läuft die Bieterrunde ab?

Der erste Schritt ist die Onlineanmeldung (meistens im Herbst) in unserem Webportal. Noch während der laufenden Onlineanmeldung wird ein Entwurf für die Jahresbudgetplanung vorgestellt. Zu Beginn der Bieterrunde, also nachdem klar ist, wie viele Menschen im kommenden Jahr mitmachen wollen, wird das finale Budget und ein Richtwert vorgestellt (Jahresbudget/Mitgliederzahl). Dann geht es darum die Finanzierungszusage für dieses Budget zu erreichen. Jedes SoLaWiS-Mitglied kann nun im Webportal individuelle Gebote abgegeben. Im Herbst 2024 erfolgt dies erstmals im sogenannten Ampelverfahren, bei dem gleich drei Gebote abgegeben werden. (Grüner Minimal-Beitrag: Soviel möchte ich auf jeden Fall zahlen, um die Idee zu unterstützen; gelber Wunsch-Beitrag: Soviel könnte ich zahlen und mich noch gut fühlen; roter Maximal-Beitrag: Das ist meine Schmerzgrenze.) Die Gebote können sich an dem Richtwert orientieren oder auch darüber oder darunter liegen. Die abgegebenen Gebote aller SoLaWiS-Mitglieder werden anschließend addiert. Die Summe muss den zu erbringenden Betrag erreichen. Beim Ampelverfahren wird errechnet, wo der individuelle Beitrag zwischen grün und rot liegen wird. Sollten die roten Gebote nicht reichen, muss beraten werden, ob Budgetkürzungen möglich sind.

Die SoLaWiS finanziert den Reyerhof und den Hof am Eichenhain nur zu einem bestimmten Anteil. Wie wird das bei der Budget-Berechnung beachtet?

Etwa ein Drittel der Produkte des Reyerhofs werden nicht an die SoLaWiS verteilt, sondern hauptsächlich im Hofladen verkauft. Von den Ausgaben, die der Reyerhof im nächsten Jahr voraussichtlich haben wird, werden seine Einnahmen abgezogen. Dazu gehört auch eine Prognose für die Einnahmen über den Hofladen. Auf diese Weise bildet das SoLaWiS-Budget im Endeffekt den Kostenanteil, den die Produktion der SoLaWiS-Produkte ausmacht ab. Beim Hof am Eichenhain macht das SoLaWiS-Budget bisher noch einen etwas kleineren Anteil der Hofeinnahmen aus (neben Hofladen, Wochenmarkt, Stadtrandacker und Selbstschnittblumen). Das SoLaWiS-Budget wird aktuell noch über auskömmliche Produktpreise kalkuliert. Eine detaillierte Auflistung der Ausgaben und Einnahmen findest du auf der Übersicht des Budgets, das du gewöhnlich mit deiner Einladung zur Bieterrunde erhältst.

Wenn ich bei der Bieterrunde zwei Anteile angebe: Gilt der gebotene Betrag pro Anteil oder für die Anteile zusammen?

Für die Anteile zusammen! Die Gebote werden einfach zusammengezählt, es wird nichts mehr multipliziert, hochgerechnet etc.!

Entspricht mein abgegebenes Gebot dem Monats- oder Jahresbeitrag, den ich leiste?

Unser Richtwert gibt einen monatlichen Betrag an, auch wenn wir verbindliche Zusagen für ein ganzes Jahr machen. Wir haben uns dafür entschieden, da wir es gewohnt sind, unser Ausgaben monatlich zu betrachten (Ausgaben für Essen, Miete,…) und es so für jeden einfacher fällt, sich und seine finanziellen Möglichkeiten selbst einzuschätzen.