Kistenpost vom 16. August 2018

Diese Woche im Standardanteil:
Kartoffeln, Sommersalat, Mangold, Zucchini, Käse, Tomaten; Gurken, Paprika und Aubergine für manche

Liebe Solawis,

Zwei Wochen später – ich hatte einen erholsamen Urlaub – hat sich an der Gesamtsituation hier nicht viel geändert. Ich mag es schon gar nicht mehr schreiben: Uns plagt die Trockenheit. Nachdem nun die Getreide- und Ackerbohnenernte abgeschlossen ist, gilt es die Äcker zu bearbeiten. Das heißt die verbliebenen Stoppeln müssen eingearbeitet werden, um anschließend eine Zwischenfrucht zu säen. Zwischenfrucht nennt man den Aufwuchs zwischen den Hauptkulturen. Sie soll in der Zwischenzeit den Boden durchwurzeln und lockern, ihn bedecken und so vor Erosion und (noch mehr) Austrocknen schützen. Sie bietet Organismen über und unter der Erde Nahrung und sorgt mit einem Anteil von Leguminosen und Knöllchenbakterien für die Bindung von Luftstickstoff in der Erde, der dann der nächsten Kultur als Düngung zur Verfügung steht. Also wie ihr seht nur Vorteile! Die diesjährige frühe Getreideernte ist für das Timing der Aussaat sehr günstig. Allerdings ist der Boden so trocken, dass es einfach nur staubt. Nun hoffen wir, wie immer auf ein bisschen Regen, damit die Aussaat überhaupt keimen kann. Unsere Strategie bei trockenheitsbedingtem Schwermut: Bei Regenschauern ins Gewächshaus gehen. Da klingt selbst Nieselregen direkt viel eindrucksvoller und optimistischer, auch wenn es nur 2 mm wie diesen Montag sind 😉

Unseren Maschinen scheint es auch zu warm zu sein: Die letzten beiden Wochen tauchen immer wieder kleinere Baustellen auf, um die sich Boris dann kümmert. Ansonsten ernten wir und versuchen dem Unkraut die Stirn zu bieten. Doch nicht nur Hacken – maschinell oder von Hand bedient- machen unseren Biobäuer*innen-Alltag aus, sondern auch die ökologische Bekämpfung tierischer Schädlinge: Wir bringen Nützlinge aus. Es gibt gegen die meisten lästigen Schädlinge auch Nützlinge, die in der Regel den Schädling parasitieren oder auffressen. Sobald der Schädling verschwunden ist, verschwinden dann auch die Nützlinge wieder. So klug und so ungiftig. Wir nutzen sie vor allem in den Gewächshauskulturen.

Und nachdem ich so ganz friedlich in der Abendsonne in den Gurken lustige kleine Tütchen und Streugut mit Raubmilben verteilt hatte, hörte ich anschließend – welch Zufall – beim Packen wieder einen haarsträubenden Bericht über die Auswirkungen von Glyphosat in Argentinien (Krebs. Fehlgeburten etc.). Zum Glück machen wir das anders! Zum Glück seht ihr das genauso und unterstützt uns in unserem Tun!

Am Samstag ist Hofeinsatz. Wie immer von 10-13 Uhr.

Liebe Grüße,

Alina für das Hofteam

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