Kistenpost vom 20. August 2020

Liebe Solawis,

 

Es hat doch tatsächlich insgesamt 22 Liter pro Quadratmeter in den letzten Tagen geregnet!!! Nach dem in den Tagen zuvor trotz vorhergesagten Niederschlägen alle Gewitter in der letzten Stunde bevor sie ankommen sollten abgebogen, ausgewichen oder sich einfach aufgelöst haben war ich wirklich deprimiert, da viel auf dem Acker zu tun gewesen wäre aber jegliche Berührung der Erde zu einer Staubwolke geführt hatte. Nachdem das Getreide und die Ackerbohnen geerntet wurden stand die Stoppelbearbeitung und die Saat der Zwischenfrüchte (Gründüngung zwischen den Hauptkulturen) an, auch Kleegras und Spinat soll gesät werden. Nach dem wir einen Teil der Zwischenfrüchte in einer Staubwolke, bestehend aus den besten Bestandteilen unserer guten Böden, gesät hatten mussten wir pausieren und auf Regen warten, da sonst die Erosion nicht hinnehmbar gewesen wäre. Sogar beim Kompost streuen stiegen kleine Staubwölkchen an den Stellen auf an denen der Kompost auf die Erde aufschlug. Bodenbearbeitungsgeräte versagten ihren Dienst, da sie sich einfach nicht in die harte Trockene Erde hineinziehen konnten. Auf den Wiesen und Weiden wächst nichts mehr und auf dem Acker nur noch die Luzerne, die so tief wurzelt, dass sie noch an etwas Feuchtigkeit kommt. Wir waren kurz davor auch unser Lagergemüse zu beregnen, was mit vorprogrammiertem Schlafmangel gleichzusetzen ist.

 

Ihr könnt euch vorstellen welche Erleichterung ich schon nach dem ersten Niederschlag von 6 Litern empfand. Wir haben gleich noch während dem Regen gesät und die Laune wurde immer besser als es daraufhin noch mal regnete und die Saaten nicht mehr dem Vertrocknungstod ausgesetzt waren! Zu guter Letzt hat es sogar so viel geregnet, dass wir von einer Beregnung der Lagergemüse für diese Woche wenigstens absehen können. Stattdessen haben wir begonnen die Lagerkartoffeln zu ernten und das ganz ohne Staubwolke. Das Sahnehäubchen war bei der Kartoffelernte der Sorte Soraya (soweit sind wir bisher gekommen), dass der Ertrag ungefähr doppelt so hoch ist als letztes Jahr und wir jetzt schon wissen, dass wir definitiv im nächsten Jahr mehr Kartoffeln verteilen können.Nebenher haben wir die Lagerzwiebeln gerodet und sie liegen jetzt zur Trocknung auf dem Feld, während Harald in der Halle gerade eine Trocknungswand für die Zwiebeln baut.

Vorletzte Woche hat der Koordinationskreis zwei Hilfeaufrufe in separaten Mails gestartet – wir freuen uns sehr über die schon eingegangenen Rückmeldungen, dass ihr bei der Vollversammlungsplanung mithelfen und euch bei der Solawistransformations-/Wachtumsfrage einbringen möchtet. Wir freuen uns aber auch über weitere Mithilfe!
Wer möchte Teil einer Planungsgruppe werden, die unsere diesjährige Vollversammlung plant und dabei trotz Distanz das Gemeinschaftsgefühl unseres solidarischen (Gemeinschafts-)Projekts nicht zu kurz kommen lässt? Bitte meldet euch oder schreibt eure Idee in das Nexcloud-Dokument.

Dann möchten wir nochmal auf den Hofeinsatz mit kurzer Hofführung am kommenden Samstag, den 22. August aufmerksam machen. Diesmal wird der Hofeinsatz vom Hof am Eichenhain organisiert und es werden, voraussichtlich, Zwiebeln geerntet .  Beginn ist um 10 Uhr am Hof am Eichenhain, Eichenparkstr.2, 70619 Stuttgart oder um 10:45 direkt am Feld. Damit die Arbeit entsprechend vorbereitet werden kann, meldet Euch bitte kurz  an.

 

Herzliche Grüße für das Hofteam und den Koordinationskreis,

 

Lukas und Lena

 

Kurz zum Gemüse: in Prinzip sind 12 Salate in einer Kiste. Wir haben auch die kleineren Salate mitgeerntet und sie belegen zu zweit die Position eines “normalen” Salatkopfs. Klar zu erkennen, wenn man von oben auf die Kiste schaut. Wir haben diese Salate nicht zusätzlich vermerkt oder separat gepackt. Ihr nehmt in dem Fall (und nur in dem Fall) bitte beide Köpfe. Der Mangold war schon gewachsen und ihr bekommt die doppelte Menge.