KISTENPOST vom 06. Mai 2020

KW 19

•        Verteilpunkte, die diese Woche Eier bekommen (bitte denkt an ein Behältnis): Böblingen, Möhringen 
•        Im Standardanteil diese Woche: Kartoffeln, Salat, Fenchel, Zwiebeln, Rote Bete 
 
Liebe SoLaWiS,
 
wer denkt ein Leben in einer Hofgemeinschaft sei Friede Freude Eierkuchen, hat sich mächtig geirrt. Neben der vielen Arbeit muss man auch noch gut miteinander auskommen. Ich muss eins vorwegnehmen: es gibt keinen triftigen Grund sich Sorgen zu machen! Ich habe mir schon lange vorgenommen eine „soziale“ Kistenpost zu schreiben.
 
Wir leben hier zusammen auf engem Raum in Stuttgart. Wenn Jemand aus dem Haus geht, kann Jeder hören, wenn die Tür ins Schloss fällt, denn dann wackelt das ganze Haus. Wenn ich morgens im Stall anfange, lasse ich zuerst den Schieber laufen. Der stößt so heftig ans Haus (da ist dann der Querkanal, von wo aus die Gülle in die Grube läuft), dass diejenigen, die an der Wand schlafen, an die der Schieber stößt (und es nicht gewöhnt sind), aus dem Bett fallen.
 
Wir sind viele Menschen: Nina in der Milchverarbeitung, Gerdo und Giovanna im Gemüse, Fine im Stall, im Gemüse und auf dem Acker, Paula bei den Hühnern, im Gemüse und auf dem Acker, Katrin im Stall, im Gemüse, in der Milchverarbeitung, Marina macht drei Monate Praktikum, Jonas kommt ein bis zwei Tage in der Woche, Dennis unser Solawifahrer und jetzt auch Packer an insgesamt zwei Tagen pro Woche, Nicole kommt zwei Tage in der Woche, Nate hilft beim Packen, Johanna macht drei Monate ein Sabatical auf dem Hof, Christiane bekocht die Mannschaft, Harald kommt Samstags und im Moment öfter, Milan hilft bei Bauprojekten, Lukas kennt ihr ja und Anna macht die Finanzbuchhaltung mit Milan, Tamo und Ira, Dagmar macht die Personalbuchhaltung, Malte wohnt hier. Christoph tut sich um die biologisch-dynamischen Präparate kümmern. Silke, unsere gute Seele und Außerhofeinkäuferin. Und Mittwochnachmittag die Mittwochs-Helfenden, die zum Afterworkfarming kommen. Ach ja und ich arbeite auch ab und zu ein bisschen.
 
Da kommt eine ordentliche Mannschaft zusammen. Nicht immer sind alle da. Wir frühstücken zusammen, besprechen dabei, was diese Woche oder an dem jeweiligen Tag gemacht werden soll, essen zusammen zu Mittag.
 
Wir arbeiten über den Tag in großen Gruppen, in kleinen Gruppen oder alleine. Beim Möhren jäten zum Beispiel arbeitet man mit vielen Leuten: jeder eine Reihe von einem Ende des Ackers zum anderen Ende des Ackers. Manchmal wird das einem einfach zu viel. Zusammen hier, zusammen da. Meistens in der Gruppe oder alleine, selten kommen persönliche Gespräche zustande. Manchmal frage ich mich am Ende der Woche, wie es dem ein oder anderen wohl geht.  
 
Da ist es schon gut, wenn man gut miteinander auskommt, wenn man Irritationen ansprechen kann, wenn es eine Kultur gibt, die das erlaubt.  
 
So, und jetzt gute Nacht.   
 
Anna Laura 
 
PS: Und an manchen Sonntagen hatte Jemand Zeit und Muße einen Kuchen zu backen und wir treffen uns zu Kaffee und Kuchen im Garten. 
 
Kurz zum Gemüse: an einigen Verteilpunkten wurden nach dem Zufallsprinzip, kleine Salate verteilt. Dafür bekommt ihr dann aber 2 Stück pro Anteil. Bitte beachtet die Liste, die am Verteilpunkt ausliegt. Die Zwiebeln sind die letzten dieser Saison und keimen nach wie vor ein bisschen – das ist immer noch nicht schlimm! Die Verteilung der Rote Bete nach Stück, statt nach Gewicht, setzen wir fort!

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