Kistenpost vom 27. September 2018

Diese Woche im Standardanteil:
Kartoffel (festkochend),Mangold,
Apfelsaft, Buschbohnen für alle. Zucchini, Tomaten, Snackpaprika für manche.

Liebe Solawis,

nachdem der letzte Anteil während des Erntens und Packens immer größer wurde und zu einem richtig bunten Erntedankanteil wuchs, ist er diese Woche wieder ein bisschen kleiner. Grade mit diesem wilden Wechsel von kalten und sehr warmen Tage, ist es manchmal nicht so leicht einzuschätzen. Dafür gibt es diese Woche Apfelsaft. Der ist ausnahmsweise in Glasflaschen. Hintergrund ist, dass wir noch eine Menge Apfelsaft in Flaschen von der letzten Ernte haben, der jetzt weichen muss, damit in unserem Apfelsaftlager bald die neuen Flaschen einziehen können. Die BagInBox aus den ersten beiden großen Pressungen sind auch schon bei uns eingetroffen und werden auch bald bei euch landen.

Der Herbst ist da. Und zwar so richtig. Das es insgesamt kühler wird, lässt uns alle erstmal aufatmen. Die 22 Liter Regen am Wochenende haben wir dankend angenommen und der Wind hat uns die Äpfel vom Baum gepustet, damit wir es leichter haben beim Auflesen. Tagsüber scheint die Sonne. Ein goldener Herbst und meiner Meinung nach die beste Jahreszeit.

Was die Stimmung allerdings grade trübt, ist, dass der plötzliche Frosteinbruch nicht nur die Zucchini-, Tomaten- und Bohnensaison beendet (die unbeschadeten Bohnen konnten wir heute mit unsrem Mittwochs-Solawi-Trupp noch ernten) sondern auch Frostschäden am Kürbis hinterlassen hat. Den Kürbis und einen Teil der Roten Bete haben wir heute abgeräumt. Die Felder werden leerer, die Lager voller und der bevorstehende Winter kommt einem nicht mehr komplett utopisch vor trotz des Kurze-Hosen-Wetters, das wir heute Nachmittag dann doch wieder hatten.

Hofeinsatz Samstag, 29.9. 10:00 -13:00

Wir treffen uns direkt im Kressart (unter genau dem Namen bei googlemaps auffindbar) und werden Äpfel zum Pressen auflesen und wieder Tafelobst für den Winter brechen. Wer noch praktische Gerätschaften zum ernten und Bäumeschütteln hat, darf die gerne mitbringen. 

Hoffest am 7. Oktober: Helfer*innen gesucht Wer so richtig mittendrin sein will und neben den Höflern und Ladnern Kuchen, Getränke, Flammkuchen oder Crepe ausgeben möchte, der ist herzliche eingeladen, sich in die Helfer*innenliste einzutragen. Wir freuen uns auf unterhaltsame Schichten 🙂

Einen goldenen Herbst wünscht

für das Hofteam,

Alina

Kistenpost vom 20. September 2018

Diese Woche im Standardanteil:
Kartoffel (festkochend), Salat, Mangold, Rote Bete, Zucchini, Snackpaprika für alle. Freilandpaprika, Tomaten, Buschbohnen für manche.

Liebe Solawis,

Es ist vollbracht. Wir haben es wirklich geschafft. Am Freitag Abend haben wir „mal eben gschwind“ in unter 5 Minuten mit an die 30 freiwilligen SoLaWiS eines der beiden Gewächshäuser um ein paar Meter versetzt. Natürlich haben wir vorher schon alles freigebuddelt und Folien abgenommen, aber es trotzdem sehr beeindruckend, wie schnell und gut es dann funktioniert hat. Und uns auf jeden Fall viele Stunden Auseinander- und wieder Zusammenbau von rostigen Metallstangen erspart hat.

Wer wohl am wenigsten geglaubt hatte, dass wir unser Gewächshaus versetzen, war wohl der besagte Pächter von dem Stück. Mit dem eh sinnvollen versetzen des erstens Gewächshauses hat sich unsere Verhandlungsbasis auf jeden Fall sehr verbessert. Wir sind gespannt, wie es weitergeht und hoffen sehr, dass uns die zweite Aktion dieser Art erspart bleibt. Aber selbst wenn, wir wissen nun dass man mit einer SoLaWiS wie euch alles schafft: gleich nach den Gewächshäusern kommt dann das Berge versetzen (in Sachen unabhängige, kleinbäuerliche, Landwirtschaft und Ernährungssouveränität). Jihaaa.

Und wer nun einmal mehr begeistert ist, kann seinen Beitrag zum Beispiel durch das ausfüllen unserer wirklich übersichtlichen Umfrage helfen und uns so in der Vorbereitung der nächsten Saison unterstützen….Danke! 

So ganz fertig sind wir aber noch nicht. Gestern haben wir an einem Vormittag neue Folien aufgezogen und sind immer noch begeistert, wie hell und schön das alte Gerüst (immerhin hat es 30 Jahre auf dem Buckel) in neuem Gewand aussieht. Durch das versetzen steht es auch wieder höher auf dem Boden. So das es wirklich ein neues Raumgefühl ist. Schön! Heute haben wir den Boden bearbeitet, so dass wir morgen die 45 Kisten voller Feldsalat-Jungpflänzchen und Postelein pflanzen können.

Diese Woche verteilen wir den letzten Sommersalat für diese Saison. Auf die Wintersalate wie Endivie und Co sowie besagten Feldsalat müssen wir nun noch kurz warten. Ansonsten waren die Zucchini bei der Hitze wieder sehr spendabel und dank der vielen Solawi-Helferinnen am Mittwochnachmittag können wir viele Buschbohnen verteilen.

Ebenfalls ein Zusatz dank vieler fleißiger Hofeinsätzler sind die Äpfel. Wir haben am Samstag im Kressart an die 400 kg mit viel Leitern und einiger Klettertechnik Tafelobst geerntet. Da nicht jeder gepflückte Apfel makellos und somit lagerfähig ist, verteilen wir diese Woche schon an die 100 Kilo. Lagerfähig ist ein Apfel, wenn wirklich keine Verletzung an der Schale sichtbar ist. Es gibt kleinere und größere Macken, aber alles in allem waren die Äpfel zu schön und lecker, um sie zu vermosten. Also schnell ins Müsli schnibbeln oder direkt auf dem Weg vom VP nach Hause mampfen. Wir haben vor allem Kaiser Wilhelm geerntet, einer der frühen Äpfel. Ein paar Goldparmänen und Renetten sind auch dabei. Ein Großteil des Tafelobstes im Kressart wir im Oktober reif. Dann wird es sicherlich auch den ein oder anderen zusätzlichen Hofeinsatz geben.

Hoffest am 7. Oktober: jetzt vormerken!

Wer das Fest zum ersten Mal besucht wird begeistert sein, wer schon jahrelang dabei ist, wird ebenfalls überrascht werden….Wir wollen euch noch nichts verraten, kleine Überraschungen müssen auch sein! Deshalb seid gespannt und vor allem – seid dabei!

Einen goldenen Herbst wünscht

für das Hofteam,
Alina

Kistenpost vom 13. September 2018

Diese Woche im Standardanteil:
Salatkartoffel, Sommersalat, Lauch, Hokkaido, Snackpaprika, Käse für alle.
Freilandpaprika, Zucchini/Gurke, Tomaten, Fenchel, Aubergine, Kohlrabi für manche.

Es gibt derzeit rotierende und spontan hinzugekommene Dinge, deswegen lest die Liste sorgfältig. Die Tomaten und Zucchini lassen nach, daher nur noch für einen Teil. Der nächste Satz Kohlrabi wird nächste Woche in die Vollen gehen, daher bitte ich manche VPs noch um Geduld.

Liebe Solawis,

Herbststimmung trifft Sommerhitze. Wir ernten und räumen an manchen Stellen schon die Felder auf, das heißt wir mulchen die abgegrasten Gemüsebeete und bearbeiten den Boden. Die Nächte sind kühl, am morgen ist alles von Tau überzogen (nasse Hosenbeine gab‘s auch lang nicht mehr) und tagsüber schwitzen wir beim Erdbeeren hacken. Grade sieht es an der Unkrautfront ganz gut aus. Wir mussten den Lauch wieder mit Netzen abdecken um ihn vor der zweiten Generation Lauchfliege zu schützen, die gerade schwärmt. Im Winterlauch haben wir eine Kleegras-Untersaat eingesät, damit der Boden den Winter über bedeckt und geschützt ist.

Davon abgesehen ist diese Woche sehr geprägt von dem sich verändernden Landschaftsbild um die Halle. Das kleine Gewächshaus ist schon „gefallen“, vom Großen daneben steht nur noch die Konstruktion, die wir am Freitag hoffentlich mit eurer Hilfe mal „gschwind“ rübertragen werden….

Für den aktiven SoLaWiS-Kreis rückt die Vollversammlung näher, Budgets werden vorbereitet und viele Diskussionen geführt. Damit wir euch und eure Meinung dabeimit im Boot haben, bitten wir euch, bei unserer bewusst knapp gehaltenen Umfrage teilzunehmen. Das würde uns und den Hof sehr in den Vorbereitungen der nächsten Saison unterstützen. Danke!

Hau-Ruck-Gewächshaus-Aktion Freitag, 18:00-20:00

Die Mischung aus der dudle Umfrage und logistischen Überlegungen, ergab nun, dass wir es doch schon am Freitagabend versuchen wollen. Wir treffen uns an der Halle (gegenüber der Udammstr. 80). Dann legen wir los und schauen wie weit wir kommen. Da es tagsüber regnen soll, denkt an geeignetes robustes Schuhwerk und eine Regenjacke für alle Fälle. Das wird noch spannend und sind schon jetzt froh, dass so viele mit anpacken! Danke.

Hofeinsatz Samstag, 10:00-13:00 Uhr, Treffpunkt Kressart Wer dann noch nicht genug hat, kann am Samstag noch zum Hofeinsatz kommen. Da wir am Samstag keinen Saft pressen können, werden wir uns ganz auf das Tafelobst konzentrieren, welches wir dann im Spätherbst/ Winter verteilen können. Eine super Ergänzung zu unsrer Produktpalette, aber eben auch aufwendig und nur mit euch machbar! Wir würden uns gleich im Kressart treffen, der mehr oder weniger eh auf dem Weg zum Hof liegt. Am besten steigt ihr in Sonneberg aus der Ubahn raus und lauft oder radelt ins Kaltental hinunter. Den „Kressart“ ist sogar bei googlemaps vermerkt, so dass ihr euren Weg dahin finden solltet.

Hoffest am 7. Oktober: jetzt vormerken!

Wer das Fest zum ersten Mal besucht wird begeistert sein, wer schon jahrelang dabei ist, wird ebenfalls überrascht werden....Wir wollen euch noch nichts verraten, kleine Überraschungen müssen auch sein! Deshalb seid gespannt und vor allem – seid dabei!

Kulturprogramm

Am 18.9 kommt Projektleiter Peter Althoff auf den Hof und erzählt über das Spannende, neue Projekt "Friendship Village" von Elektriker-ohne-Grenzen, die sich zum Ziel gesetzt haben, Menschen in entlegenen Regionen den Zugang zu Erneuerbaren Energien zu verschaffen.

Bis Freitag, Samstag oder bald, für das Hofteam,

Alina

Kistenpost vom 05. September 2018

Diese Woche im Standardanteil:
Kartoffeln, Fenchel, Sommersalat, Tomaten, Pusztapaprika, Snackpaprika für alle. Zuchini, Brokkoli, Buschbohnen und Aubergine für manche.

Es gibt derzeit rotierende und spontan hinzugekommene Dinge, deswegen lest die Liste sorgfältig. Die Gurken geben nichts mehr her, die Zucchini lassen nach, daher entfallen hier teilweise Dinge. Dafür gibt es Kohlrabi, Buschbohnen und mehr Paprika.

 

Liebe Solawis,

heute schreibe ich mal, ungewohnter Weise, eine Kistenpost, denn Alina ist noch am Packen für die Verteilung morgen, Lukas telefoniert, ich komme gerade aus dem Stall. Ihr seht, die Arbeit geht nicht aus.

Aus dem Stall kann ich berichten, dass wir die Zwillinge Lisa und Paul am Sonntag zum Schlachter gebracht haben. Es war ein trauriger und schöner Abschied. Jedes Mal, wenn Tiere weggebracht werden fühle ich tiefe Dankbarkeit für das, was sie dem Hof gegeben haben.

Der Herbst zieht langsam übers Land. Draußen hat die Apfelernte begonnen. Heute konnten wir schon fast drei Großkisten aufsammeln und freuen uns auf weitere. Vielen Dank an alle Helfer!

Der Zuckermais ist abgeerntet. Die Erdbeeren werden gehackt, Unkräuter in Lauch, Superschmelz, Fenchel und Kohl gezogen, die Wintersalate gehackt. Auch Fenchel und Kohlrabi werden nach kurzer Sommerpause wieder geerntet. Wir haben angefangen das kleine Gewächshaus zu räumen, da bald der Umzug der Häuser ansteht. Auch die Gurkenpflanzen werden wir bald aus dem Haus holen, da sie fast keine Gurken mehr haben. Das erste Klee-Gras wurde umgebrochen nachdem es nun zwei Jahre gewachsen ist, den Boden aufgebaut hat und als Futter für unsere Kühe gedient hat. Auch dafür Danke.

Freitag war Teresas letzter Arbeitstag, vielen Dank für deine Hilfe! Seit Montag haben wir eine neue Auszubildende, die Ruht, sie wird hier ihr erstes Lehrjahr machen und hat sich die ersten drei Tage schon mal wacker geschlagen.

 Zwetschgen ernten im Kressart

Es gibt, wie wir nun festgestellt haben, zwei Zwetschgenbäume im Kressart. Wer mag kann an einem Spaziergang dort welche ernten.

Kulturprogramm

Am 11.9. entführt uns Summtgart ab 19 Uhr unter dem Motto „Nachhaltige Imkerei – Herausforderungen und Chancen“ in die Welt der Bienen. Hier erfährt man unter anderem von Schwarmköniginnen und Naturwabenbau und was Summtgart unter zukunftsfähiger Bienenhaltung für die Imkerei von morgen versteht.

Am 18.9 kommt Projektleiter Peter Althoff auf den Hof und erzählt über das spannende, neue Projekt „Friendship Village“ von Elektriker-ohne-Grenzen, die sich zum Ziel gesetzt haben, Menschen in entlegenen Regionen den Zugang zu Erneuerbaren Energien zu verschaffen.

In diesem Sinne, eine schöne Woche,

für das Hofteam,

Anna Laura

Kistenpost vom 29. August 2018

Diese Woche im Standardanteil:
Kartoffeln, Zuckermais, Sommersalat, Tomaten, Zucchini, Snackpaprika für alle. Gurken, Puszta-Paprika, Brokkoli, Buschbohnen und Aubergine für manche.

Liebe Solawis,

es gibt derzeit rotierende und spontan hinzugekommene Dinge, deswegen lest die Liste sorgfältig. Die Größe des rotierenden Brokkolis ist grad nicht besonders üppig, trotz Beregnung, war ihm das wohl nicht genug Wasser. Unabhängig davon ist ebenfalls erwähnenswert, dass Strunk und Blätter mitgekocht werden können. Die Dekadenz nur die Blütenknospen, denn das genau sind die grünen „Bobbel“ da oben zu essen, hat sich nur irgendwann eingebürgert. Wer sehen möchte, wie schön so ein Brokkoli blüht, wenn er nicht aufgegessen wird, findet sicherlich bei der Suchmaschine ihrer*seiner Wahl entsprechende Bilder.  Den Hinweis des Ladenmitarbeiters, der riet, Mais in Zucker statt in Salzwasser zu kochen, sei an dieser Stelle passenderweise auch noch mal erwähnt. Er bleibt dann wohl zarter. Und an alle, die immer mit sehr viel Kraft versuchen einen Maiskolben mit einem Messer vor dem Kochen zu halbieren: Man kann ihn auch einfach überbrechen 😉

Die Tomaten, Gurken und Auberginen lassen nach. Das liegt daran, dass die Nächte und teilweise auch Tage einfach kühler werden. Die Temperaturschwankungen sorgen dann leider auch für einige Risse in den Tomaten. Bitte einfach schnell verarbeiten.

Die Kartoffeln sind geerntet. Es sind 30 Großkisten geworden. Zum Vergleich: letztes Jahr waren es 50 – die Trockenheit lässt Grüßen! Das heißt den kommenden Winter werden wir euch nicht wochenlang mit der doppelten oder dreifachen Menge an Kartoffeln wie im Standardanteil angedacht (0,5 Kg/ Woche) bombardieren.

Um die Frage wie groß ist ein Standardanteil kreisen auch grad wieder die Diskussionen in unseren Solawi-Sitzungen. Die letzten Monate oder auch im Winter gab es Vieles so reichlich, dass wir meistens mehr liefern konnten als vereinbart (und sogar Käse und Joghurt, der gar nicht im Budget vorgesehen war). Dank der guten Ernte. Aber was, wenn die Mengen nun wieder auf die angedachten Mengen zurückgehen? Nehmt ihr das entspannt oder habt ihr euch schon auf die größere Menge eingestellt (und evtl. 2. Anteile gekündigt)? Nutzt ihr die Wunschliste regelmäßig und wenn ja, zum ab- oder zubestellen? Spannende Fragen, die wir unserer kleinen Runde grade nicht beantworten können. Deswegen wollen wir uns in Kürze mit einer kleinen Umfrage an euch wenden, damit wir auf Grundlage eines breiten Meinungsbildes das kommende Jahr vorbereiten können. Der Koordinationskreis erwacht aus seinem Sommerloch und geht nun in die heiße Phase. Noch ca. zwei Monate bis zu nächsten Vollversammlung/ Bieterrunde….wie  die Zeit vergeht.

Wir danken ganz herzlich all den Helfer*innen, die die letzten beiden Wochen und Samstag hier tatkräftig geholfen haben. Bei der Kartoffelernte, beim Jäten und Bohnen Ernten! Es ist gut zu wissen, dass es im Notfall immer noch ein paar Hände im Petto gibt. Wer Lust hat, kann uns auch gern noch die kommende Woche besuchen J Die Apfelernte haben wir noch nicht begonnen, da unsere Mosterei erst im September öffnet. Dafür haben wir heute – ebenfalls mit Solawistas – den Hokkaido geerntet. Da kommt richtig herbstlichen Stimmung auf beim Anblick dieser wunderschönen feuerroten Kürbisse. Soweit die Lage. Wünscht uns Regen…

Herzliche Grüße,

Alina für das Hofteam

Kistenpost vom 23. August 2018

Diese Woche im Standardanteil:
Kartoffeln, Stangensellerie (wegen der Trockenheit eher klein), Tomaten, Zucchini. Gurken, Paprika, Snackpaprika, Brokkoli, Buschbohnen und Aubergine für manche.

Liebe Solawis,

Es gibt mal wieder allerlei rotierende und spontan hinzugekommene Dinge, deswegen lest die Liste sorgfältig. Sollten manche vorhergesagten Dinge bei manchen fehlen, dann hat es nicht gereicht und ihr bekommt dann nächste Woche. Die Sonnenblumen sind angesichts des dichten Ernteplans doch noch mal rausgefallen. Die Buschbohnen hängen auch voll und denen haben wir vor den Blumen den Vorzug gegeben. Bohnen rotieren also nun wieder….Ich hoffe ihr habt Verständnis. Wir haben noch einige Sätze Sonnenblumen stehen, von daher gilt aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Am Samstag ist Sonder-Hofeinsatz. Wie immer von 10-13 Uhr.

Heute haben wir dank der vielen freiwilligen Helferinnen die Zwiebeln noch vor dem kleinen Regenschauer eingeholt. DANKE an euch! Den Zwiebeln hätte er nicht gut getan, für den Boden hätte es deutlich mehr sein dürfen. Die Kartoffeln roden wir weiter und stehen dabei in einer dicken Staubwolke, weil der Boden so trocken ist. Heute hat die Agrarministerin Klöckner den nationalen Notstand ausgerufen: Etwa 10.000 Betriebe sind in ihrer Existenz bedroht. Der Bund hat den Landwirt*innen finanzielle Unterstützung versprochen. Was mich dieser Tage umtreibt ist nicht nur die Frage, wie sich diese Trockenheit auf die diesjährige Ernte des Lagergemüses wie Kartoffeln, Möhren, Kohl, Sellerie, Rote Bete auswirkt, sondern vor allem die, ob DAS jetzt die Zukunft ist. Nach dem der Klimawandel lange Zeit bloß ein großes Wort war, wird er jetzt spürbar. An dieser Stelle möchte ich die Gedanken und den Aufruf einer befreundeten Solawi-Bäuerin mit euch teilen:

Mach dich bereit!

Es ist heiß. Sehr heiß. Bei uns hat es seit April fast nicht geregnet. Spätestens seit diesem Sommer muss klar sein, der Klimawandel ist im vollen Gange. Viermal in der Erdgeschichte hat ein Klimawandel zur Auslöschung alles Lebens geführt. Diesmal ist er menschengemacht und schreitet mit immensem Tempo voran. Man kann es gar nicht genug dramatisieren. Wir verfüttern jetzt schon Winterfutter und mähen die Gräben aus. Die Zwischenfrüchte säen wir in staubtrockene Böden und auf einer versteppten Weide grasen die Rinder. Wir gewöhnen uns an den Gedanken mehr Vieh schlachten zu müssen, weil wir es vielleicht nicht genug versorgen können. Melonen und Tomaten gelingen gut aber viel Wasser war nötig um die zarten Jungpflanzen seit dem Frühjahr bis jetzt durchzubringen. Dabei haben wir noch Glück mit unseren sandigen Lehmböden die das Wasser, welches im Winter reichlich floss gut halten können. Eine Obstbäuerin meinte zu mir, sie habe lange nicht geglaubt, dass das stimme mit dem Klimawandel. Und ihr Vater habe immer gesagt „des hats frieher a scho gem“. Aber jetzt werde sie doch unsicher. Aber jetzt sei es doch eh schon zu spät was zu tun, oder?“ Das scheint eine weit verbreitete Haltung zu sein. Erst glaubt man’s nicht und tut nix und dann ist es zu spät um was zu machen. Dabei würden so ganz konkrete Maßnahmen wie die Abschaltung der Kohlekraftwerke oder die Einschränkung des Inlandflugverkehrs sichtbaren Erfolg bringen. Warum passiert nix? Es ist ruhig, zu ruhig finde ich. Wo bleibt der Protest? Die Ideen? Der Zusammenschluss? Wir haben gute klimaschonende Konzepte, wir haben erprobte Praxis, viel gesammeltes Wissen und ein breites Netzwerk. Es wird sich nichts verändern, wenn wir es nicht verändern. Im Frühjahr 2018 haben wir von der AG „Wir haben es satt“ aufgerufen sich uns anzuschließen und einen Protest zu organisieren, der uns als Netzwerk sichtbar werden lässt. Ich bitte dringend um Lebenszeichen! Und darum sich dieser Idee anzuschließen. Die „Wir haben es satt Demo“ vereint viele wichtige Organisationen unter einem Motto. Wir wünschen uns dort einen kraftvollen, freudvollen, lauten und kreativen Auftritt aller Solawis aus unserem Netzwerk. Wir möchten gemeinsam zeigen, dass wir da sind und für eine klimagerechte Landwirtschaft gehen. Mach dich bereit und sei dabei! Es gibt 2 wichtige Termine bei der wir alle präsent sein sollten. „Mia Hamms satt“, 06.10. München „Wir haben es satt“, 19.01.2019, Berlin

Nebenbei, auch ich habe lange Tage. Aber wozu all der Stress, wenn unsere Lebensgrundlagen ins Wanken geraten und unsere Erde droht uns abzuschütteln wie lästige Parasiten. Vielleicht kann es uns doch gelingen unser geistiges Potential zu nutzen und alles zum Guten zu wenden. Und wir sind dann die Generation, der es gelang die Wendung zu machen und die Schöpfung dieses unglaublich wertvolle Geschenk zu bewahren statt zu zerstören. Wenn es nicht gelingt, so ist die Mühe dennoch nicht verloren. Es ist einfach nicht egal, wie alles endet. Und vielleicht ist es genau dieser kraftvolle Samen, der dann irgendwo im Universum weit nach uns einen Neuanfang schafft. Nein, es ist nicht zu dramatisch.

Wir wünschen uns eine Vertretung jeder Solawi auf den Demos. Um dies zu organisieren, bitten wir um eine Anmeldung unter folgender Adresse. Wir melden uns dann zeitnah: hofpost.dollinger@posteo.de

Solidarische Grüße

Claudia (Bäuerin am Dollingerhof/Nürnberg)

 Herzliche Grüße,

Alina für das Hofteam

 

Kistenpost vom 16. August 2018

Diese Woche im Standardanteil:
Kartoffeln, Sommersalat, Mangold, Zucchini, Käse, Tomaten; Gurken, Paprika und Aubergine für manche

Liebe Solawis,

Zwei Wochen später – ich hatte einen erholsamen Urlaub – hat sich an der Gesamtsituation hier nicht viel geändert. Ich mag es schon gar nicht mehr schreiben: Uns plagt die Trockenheit. Nachdem nun die Getreide- und Ackerbohnenernte abgeschlossen ist, gilt es die Äcker zu bearbeiten. Das heißt die verbliebenen Stoppeln müssen eingearbeitet werden, um anschließend eine Zwischenfrucht zu säen. Zwischenfrucht nennt man den Aufwuchs zwischen den Hauptkulturen. Sie soll in der Zwischenzeit den Boden durchwurzeln und lockern, ihn bedecken und so vor Erosion und (noch mehr) Austrocknen schützen. Sie bietet Organismen über und unter der Erde Nahrung und sorgt mit einem Anteil von Leguminosen und Knöllchenbakterien für die Bindung von Luftstickstoff in der Erde, der dann der nächsten Kultur als Düngung zur Verfügung steht. Also wie ihr seht nur Vorteile! Die diesjährige frühe Getreideernte ist für das Timing der Aussaat sehr günstig. Allerdings ist der Boden so trocken, dass es einfach nur staubt. Nun hoffen wir, wie immer auf ein bisschen Regen, damit die Aussaat überhaupt keimen kann. Unsere Strategie bei trockenheitsbedingtem Schwermut: Bei Regenschauern ins Gewächshaus gehen. Da klingt selbst Nieselregen direkt viel eindrucksvoller und optimistischer, auch wenn es nur 2 mm wie diesen Montag sind 😉

Unseren Maschinen scheint es auch zu warm zu sein: Die letzten beiden Wochen tauchen immer wieder kleinere Baustellen auf, um die sich Boris dann kümmert. Ansonsten ernten wir und versuchen dem Unkraut die Stirn zu bieten. Doch nicht nur Hacken – maschinell oder von Hand bedient- machen unseren Biobäuer*innen-Alltag aus, sondern auch die ökologische Bekämpfung tierischer Schädlinge: Wir bringen Nützlinge aus. Es gibt gegen die meisten lästigen Schädlinge auch Nützlinge, die in der Regel den Schädling parasitieren oder auffressen. Sobald der Schädling verschwunden ist, verschwinden dann auch die Nützlinge wieder. So klug und so ungiftig. Wir nutzen sie vor allem in den Gewächshauskulturen.

Und nachdem ich so ganz friedlich in der Abendsonne in den Gurken lustige kleine Tütchen und Streugut mit Raubmilben verteilt hatte, hörte ich anschließend – welch Zufall – beim Packen wieder einen haarsträubenden Bericht über die Auswirkungen von Glyphosat in Argentinien (Krebs. Fehlgeburten etc.). Zum Glück machen wir das anders! Zum Glück seht ihr das genauso und unterstützt uns in unserem Tun!

Am Samstag ist Hofeinsatz. Wie immer von 10-13 Uhr.

Liebe Grüße,

Alina für das Hofteam

Kistenpost vom 8. August 2018

Diese Woche im Standardanteil:
Kartoffeln, Sommersalat, Gurke, Zucchini, Paprika, Petersilie, Tomaten, Birnen.

In diesen Tagen zeigt sich wieder einmal, dass ein vielfältiger Anbau auch eine gewisse Stabilität geben kann!So gibt es bei uns immer Kulturen, für die das Wetter besser ist und andere für die das gleiche Wetter schlechter ist.Konkret bedeutet die anhaltende Hitze, für fast alle Kulturen Stress außer für die Freiland Tomaten! Man soll ja immer das positive sehen und das währen jetzt gerade die leckeren Tomaten also lasst es Euch schmecken!!! Wir haben diese Woche eine sagenhaft schlechte Ernte vom 2. Heuschnitt (Öhmt) eingefahren. Bevor das Gras braun wurde haben wir es lieber gemäht und getrocknet aber es ist kaum etwas zusammengekommen.Anderen Ortes ist es allerdings viel schlimmer: Aus Futtermangel werden in Nord- und Ostdeutschland bereits Tiere geschlachtet! Das führt nicht nur zum Verlust der Wirtschaftsgrundlage sondern auch zu einem übersättigten Fleischmarkt und in Folge dessen zu niedrigeren Fleischpreisen für die ohnehin schon gebeutelten Landwirte!Da klingen unser Problemchen ja lächerlich: etwas kleinere Salate auch Verluste durch vertrocknete Salate, geringere Erträge aber keine Totalschäden! Übrigens bauen wir Luzernekleegras als Futter für unsere Milchkühe und zur Regeneration unserer Böden in der Fruchtfolge an. Die Luzerne wurzelt bis zu 4 Meter Tief und wächst auch bei diesem Wetter, langsamer aber immer noch erstaunlich gut! Die meisten Bauern bauen allerdings Ackergras und Mais als Futter für ihre Kühe an und beides kommt mit extrem trockenen Bedingungen nicht so gut zurecht!
Diese Woche haben wir Biokontrolle auf dem Hof. Sämtliche Wahrenflüsse und Betriebsmittelzukäufe werden auf Bio- bzw. Demeterherkunft geprüft. Das heißt von allen Lieferanten müssen Zertifikate vorliegen! Bestandsregister, Nährstoffvergliech, Ernteaufzeichnungen, Tierarzneimitteleinsätze, Rezepturen, Etiketten und vieles mehr wird geprüft. Das erfordert einiges an Vorbereitung von viel Papierkram und dient als jährliche Kontrolle der Qualitätssicherung des Biostandards.

Liebe Grüße,

Lukas für das Hofteam

Kistenpost vom 26. Juli 2018

Diese Woche im Standardanteil:
Kartoffeln, Rote Bete, Spitzkraut, Gurke, Zucchini, Salat, Paprika, Buschbohnen und Käse für manche VPs

Die Rote Bete war nicht ganz so ergiebig zu ernten, wie ich mir das vorgestellt habe. Deswegen Stückzahlen statt Bund und die Anzahl variiert je nach VP entsprechend der Größe. Sie sind sehr dicht gesät und haben grad teilweise gar nicht mehr Platz um größer zu werden. Nun haben wir ihnen etwas Luft verschafft. Mit unsrer neuen Einzelkornsämaschine ist das alles besser: Die legt nämlich jedes einzelne Korn im gewünschten Abstand ab, statt das Saatgut einfach über eine der Aussaatstärke gewählte Lochgröße einfach rausfallen zu lassen, im Zweifellsfall eben auch mal ein paar Samen an einer Stelle. Die folgenden Rote Bete Sätze sind mit der neue Sämaschine gesät und werden dementsprechend hoffentlich gleichmäßiger groß und reif. Es gibt – anders als angekündigt- noch einmal Soraya Kartoffeln. Zum einen sind nach der letzten Verteilung noch genug Gutaussehende für eine weitere übrig geblieben, zum anderen Dreschen wir weiter. In dieser Woche keine Frühkartoffeln roden zu müssen, entlastet uns da ein wenig. Nächste Woche gibt’s dann wieder neue….

22 Liter hat es geregt. Halleluja! Wir haben uns sehr gefreut und sind nun ein wenig entspannter. Seit heute ist der Acker auch langsam wieder befahrbar, so dass wir weiter dreschen können. Unsere Getreidesilos sind schon voll Roggen und Weizen. Der restliche Weizen wird auf den Hänger gedroschen und muss dort erstmal bleiben bis wir ihn an die Mühle liefern können. Das Hafer-Erbsen-Gemenge wollen wir auch noch diese Woche dreschen. Das kommt direkt in ein kleines Silo über dem Kuhstall, aus dem dann immer kleine Mengen für die Kühe geschrotet werden. Das Kraftfutter geben wir in kleinen Mengen ergänzend zum Kleegras und im Winter zur Silage.

Weiterer Grund zur Freude: Wir haben Verstärkung im Team. Es ist ein Musketier. Es ist knallgrün, hat drei Räder und kann an die 200 kg transportieren. Gestern konnten wir unser lang ersehntes E-Lastenrad abholen. Nach unseren ersten urkomischen Fahrversuchen – ein Dreirad fährt sich wirklich sehr viel anders als ein normales Rad und die Dreirad-Kindertage liegen auch schon eine Weile zurück – waren wir am Ende des Tages schon sicherer unterwegs. Die ersten Salate wurden heute auf jeden Fall schon damit an den Laden geliefert. Ein zusätzlicher Anhänger wird später noch hinzukommen. (eine pixelige Impression im Mailanhang).

Im Sommer ist nicht nur Hochsaison auf dem Acker sondern auch in Sachen Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, denn natürlich ist der Sommer auch die schönste Zeit um einem Bauernhof einen Besuch abzustatten. In den letzten gab es viele Führungen und auch unser pädagogisches Programm ist gut besucht. Die letzten beiden Tage war eine Gruppe aus der Nikolaus-Pflege da und hat Möhren geerntet und den Stall kennen gelernt. Mit Anbruch der Ferien wird es auch in dem Bereich ruhiger.  Ruhiger sind auch unsere Mahlzeiten, denn die letzten beiden Waldorfpraktikantinnen sind vergangenen Freitag nach drei Wochen Bauernhoferfahrung in ihre wohlverdienten Ferien gestartet. Und wenn wir schon mal beim Thema Urlaub sind: Lukas und Familie kommen am Wochenende wieder, dafür verabschiede ich mich für die nächsten zwei Wochen.
Macht’s gut und bis bald.

Brotpause
Die kommenden drei Wochen machen die Karl-Schubert-Werkstätten Betriebsferien. Daher können wir kein Brot liefern. Ich werde in der Wunschlistenmail auch noch mal dran erinnern.

Liebe Grüße,

Alina für das Hofteam

 

PS: Einige Ergänzungen zur Kistenpost:

  1. Gibt es für die zweite Tour spontan noch Tomaten (s. a. Listen). Die erste Tour ist nächste Woche dran. Bitte wascht die Tomaten vor dem Verzehr.
  2. Bei der großen Hitze bitte das Gemüse zeitnah holen sonst wird’s unnötig schlapp. Es wäre toll, wenn die Verteilpunktverantwortlichen vielleicht mit feuchten Handtüchern den Salat ein wenig schützen könnten….
  3. Ich wollte übrigens unbedingt Rote Bete als Bundware verteilen, weil die Blätter auch essbar sind und man sie damit sonst selten bekommt. Ich kann Rote Bete Blätter im Salat mit Tofu oder Feta und Apfel nur empfehlen. Mal sehen wie es euch schmeckt.

Kistenpost vom 18. Juli 2018

Diese Woche im Standardanteil:
Frühkartoffeln, Mangold, Salat, Gurke, Zucchini, Stangenbohnen und Pustapaprika für manche VPs

WIR DRESCHEN GETREIDE! Das erste Mal Reyerhof-Roggen dreschen hat Boris schon gemeistert. Unser Mähdrescher ist schon ein älteres Semester und hat daher keine Kabine für den Fahrer, so dass die vielen kleinen Härchen an den Roggenähren bei Boris für ziemlichen Juckreiz gesorgt haben. Für den Roggen ist das die typische Zeit, weniger dagegen für den Weizen, bei dem wir jetzt gleich weitermachen. Normalerweise ist der Weizen erst Anfang August fällig. Auch er ist schon abgereift oder „totreif“ wie es im Fachjargon heißt. Anschließend wird das Stroh geschwadet – sprich mit einem kreisenden Gerät am Trecker hinten in eine Reihe gerecht und dann in Ballen gepresst. Letzteres macht zum Glück der Lohnunternehmer für uns. Beim letzten Hofeinsatz haben wir die Frühkartoffeln gerodet, die ihr heute abholt. Außerdem wurde ein großer Teil der von uns im Frühjahr ebenfalls beim Hofeinsatz gesteckten Steckzwiebeln von Unkraut befreit. Einige Mitmacher kamen sogar in den Genuss mit dem Jäteflieger über die Pastinaken zu fliegen, dabei wurde angeregt ihn doch in Zukunft noch mit einem Sonnenschirm auszustatten 😉 Das SWR3 war mit von der Partie. Parallel zum Druschbeginn und Hofeinsatz haben wir am Samstag einen zweiten Schnitt Heu eingeholt.

Es ist nichts Neues, aber es bleibt Thema: Die Trockenheit macht uns zu schaffen. Das Kleegras für die Kühe wächst zu langsam nach und das Abendprogramm diese Woche besteht aus Wasser fahren, damit die frisch gepflanzten Jungpflanzen an Blumenkohl, Brokkolis, Chinakohl, Kohlrabi, Grünkohl etc. nicht verdursten. Für uns sind das stundenweise Arbeit, dabei wäre es doch für den Himmel so viel einfacher – behaupte ich jetzt mal mit der Naivität eines menschlichen Wesens.

Nachdem ich vor einigen Wochen die schöne Seite des Bäuer*innensommers beschrieben habe, will ich euch die andre Seite nicht verschweigen, die es eben bei der anhaltend hohen Belastung zur Hauptsaison eben auch gibt. Wenn man von morgens bis spätabends auf den Beinen ist, die Sonne einem das Hirn garkocht, die Füße sich am Abend immer platter anfühlen, das Schlafdefizit wächst und trotzdem manches auf der Strecke bleibt. Wenn man an lauen Sommerabenden nach einem langen Arbeitstag vor dem Computer die Bürokratie bearbeitet, die leider keine Sommerpause macht, statt im Biergarten mit Freund*innen zu sitzen oder Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Dann stell ich mir persönlich die Frage: Geht es nur so? Muss Landwirtschaft so sein? Vor allem als Solawi-Aktivistin glaube ich, dass wir, die Solawi Stuttgart, aber auch die Bewegung insgesamt noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht haben. Die wertschätzenden Gespräche und Emails mit/ von Mitgliedern in den letzten Wochen empfinde ich da nicht nur als wohltuend, sondern auch als ermutigend: Gemeinsam können wir eine Landwirtschaft gestalten, die auf allen Ebenen nachhaltig ist und dazu gehört eben auch die soziale!

Und jetzt gönn ich mir einen Grillabend bei Freunden!  In diesem Sinne,

Alina für das Hofteam